Bei feinstem Feine-Sahne-Fischfilet-Ferienwetter fanden sich über 150 Radfahrende am Fürstenplatz ein – die erste Zählung direkt nach dem Start ergab 152 Radfahrende, eine spätere fast 200.
Die Strecke führte diesmal nicht sehr weit – in den 15,3 km ging es, nicht nur der guten Luft wegen, mehrfach über und um die Corneliusstraße, über die Kö, um die Fahrradzählstelle am K.I.T. und dann wieder zurück zum Fürstenplatz, wo, genau wie im letzten Jahr, der ADFC mit einem Fässchen Altbier aufwartete und der Abend ausklang.
Ein großer Dank gilt allen Angereisten und Neuteilnehmern für die tolle Unterstützung, entschuldigen müssen wir uns aber für die Düsseldorfer Polizei. Es ist einfach so, dass viele der jeweils neu in Düsseldorf tätigen Polizisten noch nie etwas von der Critical Mass oder dem §27 StVO gehört haben. Diese neu in der Großstadt tätigen Polizisten wollen sich natürlich keine Fehler unterlaufen lassen und sind deshalb ein bisschen sehr eifrig. Der Vorwurf geht hier an deren Vorgesetzte, die ihre Untergebenen einfach etwas besser informieren müssen, auch wenn die annähernd 15minütige Beschallung mit Martinshorn etwas von kindlicher Trotzreaktion hatte …
Jupp Flassbeck hat deshalb einen offenen Brief an die Polizei geschrieben. Der gesamte Brief ist unter diesem Link im Blog veröffentlicht.
[…] Die Critical Mass wurde am Freitag den 13.7.2018 am Ende der Corneliusstraße von einer zufällig vorbeifahrenden Streife blockiert und die beteiligten Beamten guckten sich zwei vermeintliche Verantwortliche aus, deren Personalien sie dann aufnahmen. Der Vorfall ähnelt dem, von vor etwas mehr als einem Jahr, bei dem ebenfalls eine Streife am Worringer Platz versuchte, der Critical Mass die Weiterfahrt zu untersagen.
In beiden Fällen handelte es sich zum Teil um sehr junge Beamte, immer aber um Beamte die offenbar neu in Düsseldorf waren, noch nie von der Critical Mass gehört hatten und auch den §27 StVO nicht kannten. In beiden Fällen hatte ich den Eindruck, dass die jeweiligen Beamten, nach einer Rücksprache mit den zuständigen Fachgebietsleitern, die Freitagsabends schon im Feierabend sind, nach jeweils ca. 30 Minuten zurück gepfiffen wurden.
Die Frustration stand den Beamten von vor einem Jahr sichtbar ins Gesicht geschrieben. An dieser Stelle geht dann mein Vorwurf nicht so sehr an die beteiligten Beamten, sondern an deren Vorgesetzte, welche ihre Leute offenbar nicht ausreichend vorbereitet in die Freitagnacht schicken.
Der Widerspruch zwischen dem vermeintlichen Auftrag Ihrer Kollegen vor Ort und unserer, sich aus der Kenntnis der rechlichen Grundlagen und der offiziellen Politik der Stadt Düsseldorf ergebenden Einstellung gegenüber den Beamten vor Ort, hat dann dazu geführt, dass wir über mehr als 10 Minuten lang, recht unsouverän mit Martinshorn und Blaulicht begleitet wurden, auch wenn gar keine Notwendigkeit für eine Fahrt mit Sonderrechten gegeben war und selbst in dem Polizeifahrzeug sich eine Beamtin die Ohren zuhielt. Das Martinshorn hat die Kommunikation der Teilnehmer untereinander gestört und viele waren auch irritiert, weil wir es gewohnt sind, auf von hinten kommende Rettungs- und Einsatzfahrzeuge zu achten. […]
Vor der Critical Mass gab es noch die Gelegenheit, für die NRW-Volksinitiative Aufbruch Fahrrad zu unterschreiben. Auf der Website von Aufbruch Fahrrad findet ihr weitere Informationen und den Unterschriftenbogen. Eine Liste mit Sammelstellen, an denen ihr direkt Unterschreiben oder eure Bögen abgeben könnt, gibt es hier. Es werden auch noch Unterschriftensammler und Helfer gesucht. Meldet euch unter „Im Team Sein“ auf der Website von Aufbruch Fahrrad!
Noch ein Hinweis auf zwei Critical Mass in der näheren Nachbarschaft:
- Neuss – 20.7. 18:30 Hamtorplatz
- Mönchengladbach – 27.7. 19:00 Schillerplatz
Die nächste Düsseldorfer Critical Mass findet statt am 10. August, wie immer um 19 Uhr am Fürstenplatz
Bei Report-D ist ein Bericht erschienen.
Passt auf Euch auf, fahrt vorsichtig und kommt gut an!
-JF-
-DK-